Leider lässt sich ein Fortschreiten unserer SBMA nicht verhindern, daher ist es unumgänglich, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen, ob die aktuelle Wohnung bzw. das Haus so umgestaltet werden kann, dass es auch später noch als Domizil geeignet ist.

    Bei uns stand diese Entscheidung im Herbst 2011 endgültig an. Wir haben uns damals dazu entschieden, in unserem Reihenendhaus (Stadthaus mit 4 Ebenen von Keller bis ausgebautem Dachgeschoss) zu bleiben.

    Konsequenterweise haben wir damals dann sofort mit den Planungen für erforderliche Hilfsmittel und Umbauten begonnen.

    Dies war nur möglich, weil ich bis zum regulären Renteneintrittsalter habe arbeiten können.

    Ich möchte sie hier schon einmal kurz auflisten - geplant sind teilweise noch gesonderte Informationsseiten zu den einzelnen Maßnahmen:

Q1 2012

Treppenlift von Hiro

Unser Haus besitzt ein enges Treppenhaus, das nur für einen Sitzlift der Firma Hiro geeignet war.

Trotz Kosten von über 17.000 € haben wir uns dazu entschieden, den Lift durchgehend (ohne umsteigen zu müssen) vom Keller bis zum Dachgeschoss einbauen zu lassen.

Jetzt nach 5 Jahren Betrieb bin ich immer noch hoch zufrieden mit dieser Lösung!

Vorher war die Beantragung einer Pflegestufe erforderlich - sonst hätte es keinen Zuschuss von damals leider nur 2.557 € gegeben. Dadurch hatte sich die Beauftragung leider etwas verzögert.

Zusätzlich haben wir einen Antrag bei der KfW gestellt, da gerade ein passendes Förderprogramm aufgelegt wurde.

Q1 2012

Küche

Unsere recht kleine Küche war überhaupt nicht rollstuhlgeeignet und zum Esstisch im Wohnzimmer gab es nur eine Durchreiche.

Im Bereich der “alten” Durchreiche wurde ein Durchbruch vorgenommen und mit einer Glasschiebetür zur Küche versehen, die Gestaltung der Küche so vorgenommen, dass sie sowohl für die Zeit, in der ich im Haus noch ohne Rollstuhl zurecht kam als auch später mit Rollstuhl mir vieles erleichterte.

Komplett rollstuhlgerecht konnten wir sie leider nicht ausführen, da sie dazu einfach zu klein ist.

Q2 2013

Bad

Nachdem ich einmal aus der Dusche gestürzt war (glatte Duschwanne), war ein Badumbau unumgänglich.

Direkt davor haben wir im Gäste-WC eine höhere Standtoilette installieren lassen, damit ich in der Bauphase (hat sich doch über 3 Wochen hingezogen) ein sicheres Örtchen zur Verfügung hatte (Stützgriffe gab es dort schon vorher, die wurden dann gleichzeitig höher gesetzt).

Die Badgestaltung war nicht ganz so einfach und hatte folgende Kriterien zu berücksichtigen:

  • bodengleiche Dusche mit Kopf- und Handbrause
  • massive Haltegriffe in der Dusche
  • unterfahrbares Waschbecken
  • erhöhtes Toilettenbecken (hängend!)
  • Stützdrehgriffe an der Toilette
  • ausreichend Ragierraum für Rollator bzw. Rollstuhl
  • gutes, helles Licht
  • rutschfeste, raue Fliesen (nicht nur im Duschbereich)

Die Kosten taten uns schon etwas weh, aber sie waren unvermeidlich.

Glücklicherweise habe ich bei der Pflegeversicherung erneut einen Zuschussantrag gestellt und hatte - wider Erwarten - Glück damit. So gab es ein zweites Mal einen Zuschuss von 2.557 €.

Q2 2014

Rampe zum Hauseingang durch Grünplus

Unser Haus hatte 3 Stufen zwischen Fußweg und Haustür. Inzwischen waren sie trotz Vierfußgehhilfe und Geländer für mich - vor allem in der kalten Jahreszeit - kaum noch zu bewältigen.

Lange haben wir über unterschiedliche Liftlösungen nachgedacht, uns dann aber zu einer Rampenlösung entschieden. Wir haben einen genialen Gartenbaubetrieb damit beauftragt und finden die Lösung einfach nur genial.

Die gepflasterte Rampe hat seitlich ein Edelstahlgeländer und auf der anderen Seite leicht erhöhte Rand(stütz)steine.

Die Steigung ist mit 10 % (kleiner war aus Platzgründen nicht möglich) zwar recht hoch, ich schaffe sie aber ohne fremde Hilfe mit meinem immer noch benutzten E-Motion Rollstuhl.

Q3 2014

Videosprechanlage mit Handybedienung von SKS-Kinkel

Da abzusehen war (eigentlich wollte ich ja bereits mit 63 in den vorgezogenen Ruhestand gehen - und blieb doch weiter im Beruf), dass ich irgendwann überwiegend zu Hause sein würde, sollte auch die bisher nur über feste Wandsprechstellen verfügende und mit Türöffner versehene Haussprechanlage ersetzt werden.

Hauptaugenmerk legten wir auf ein Videolösung mit Anbindung ans Handy.

Entschieden haben wir uns für eine Lösung von SKS-Kinkel. Es gibt dazu eine App, mit der das Bild vor der Tür angezeigt wird, eine Sprechverbindung aufgebaut wird und die Tür geöffnet werden kann.

Die App läuft aktuell bei Android-Handys leider nur unter Android 4 und 5, eine Lösung für Android 6 und weitere ist aber in Entwicklung.

Ich bin daher darauf angewiesen, vorerst noch mein schon etwas angegrautes Handy zu behalten.

Q1 2015
Q1 2016

Schreibtischstuhl Selleo 1800 und Schreibtischerhöhung
Etac Step II

Für mich wurde es immer schwerer, von meinem Schreibtischstuhl zuhause aufzustehen. Daher haben wir nach einem “bezahlbaren” neuen Stuhl mit höherer Teleskopfeder gesucht (und einen gefunden).

Mit ihm war mein Schreibtisch, als ich den Stuhl ein Jahr später ganz hoch stellen musste, zu niedrig. Da der Schreibtisch recht große “Beine” hat, waren Standarderhöhungen nicht verwendbar.

Zum Glück haben wir dann doch noch eine nicht gerade preiswerte, aber doch sehr gute Lösung finden können. Sie weisen ein Innenmaß von 10 cm auf. Preisvergleiche machen hier durchaus Sinn.

Q3 2015

Terrasse und Garten durch Grünplus

Mein Ruhestand kam näher und näher, daher haben wir uns die Nutzung unserer Terrasse und des Gartens im Rollstuhl näher betrachtet. Das Ergebnis war niederschmetternd.

Wir haben unsere Finanzen gecheckt (zum Glück habe ich immer noch gearbeitet) und uns für eine große Lösung entschieden.

Unsere Terrasse ließen wir so weit anheben, dass ich im Rollstuhl vom Wohnzimmer aus ohne Rampe und Hilfe auf die Terrasse gelangen kann. Überdacht war sie auch bereits. Der Garten wurde komplett neu gestaltet.

  • Zugang - rollstuhlgerecht - über den Garagenhof neben unserem Haus
  • Ersatz desw Rasens durch eine Art Tennisplatzbelag (nur in schwarz und nicht in rot)
  • ausreichende Beleuchtung
  • Pflanzbereiche als Hochbeete
  • Sitzbereich mit Sonnensegel

Konzipiert und umgesetzt wurde alles wieder von unserem Gartenbauer.

Wer immer sich das jetzt anschaut, ist hellauf begeistert - wir natürlich auch.

Q3 2016

Hubsessel für das Wohnzimmer von Fitform

Nun war mein Renteneintritt festgelegt (65 Jahre 5 Monate) nach fast 40 Jahren in derselben Firma. Also brauchte ich einen Sitzplatz im Wohnzimmer, der bequemer als mein Rollstuhl ist und den Transfer vom/zum Rollstuhl leicht und ohne Hilfe ermöglicht.

Nach langem, vergeblichen Suchen fand ich im Internet die Firma Fitform aus den Niederlanden.

Die boten genau das an, was wir gesucht haben.

Hier kurz die Besonderheiten meines Sessels:

  • Hubfunktion ohne Kippen (wenn gewünscht auch mit)
  • Ausgangs-/Endhöhe wählbar
  • Drehgestell
  • Akkubetrieb (kein Stromkabel und Schutz bei Stromausfall!)
  • Ablagetischchen (dreht sich mit)
  • Abklappbares Seitenteil für erleichterten Transfer vom/zum Rollstuhl
  • Herz-Waage-Positionseinstellung

Es gibt noch viele weitere Ausstattungsmerkmale - je nach individuellen Anforderungen.

Auch wenn der Sessel (Baukastensystem) nicht gerade wenig kostet, so erhöht er meine Lebensqualität enorm.

    So, das soll hierzu erst einmal genügen.